Freiwillige Feuerwehr Stedtfeld

Die Geschichte der Wehr bis zur "Wende"

1687 Nach der Boyneburgischen Gerichtsordnung vom Jahre 1687 ist vermerkt: Gültigkeit im Gerrichtsbezirk derer von Boyneburg in Stedtfeld, Deubachshof, Rangenhof, Schnepfenhof, Clausberg und der halbe Ort Hörschel.
§ 8 Wenn die sogenannte Männerglocke läutet mit einem bis drei Zeichen, sollen alle Männer auch die Einmietlinge an der vorgegebenen Stelle erscheinen. Wer Kinder oder Gesinde schickt muss an die Obrichkeit zwei Groschen bezahlen. Darauf hat der Schultheiß und der Heimbürger zu achten.
§10 Wenn die Sturmglocke geläutet wird, sollen sich alle Handwerker mit Äxten und Werkzeugen zur Rettung einfinden. Dies gilt bei Feuer,Eisgang und Wassernot. Bei besonderem Aufruf sollen alle Männer bewaffnet am Steinstock erscheinen und ihre Befehle entgegen nehmen.
§11 Es ist verboten mit Feuerwischen, brennendem Holz und Tabak zwischen den Gebäuden,Scheunen und Ställen und auf den Miststätten zu sein.Weiter ist das Dreschen und Flachsraffen mit Licht verboten. Es ist jedermann angehalten Frevler bei der Obrigkeit anzuzeigen.
§24 Schadenersatz für auftretende Schäden an Gärten,Wald, Wiesen und Feld. Die Eltern haften für ihre Kinder, Herren für ihre Frauen und das Gesinde. Nach dreimaliger Geldstrafe wird mit dem Halseisen bestraft.
§37 Gebot zum Instandhalten der Öfen zum Flachsrösten, Verbot des Röstens in Hausöfen.
§51 Die Schornsteinreinigung soll jährlich zu Michaelis geschehen. Kontrolle soll 14 Tage später erfolgen. "Also soll jedermann sich vor Schäden hüten und nach dieser Gerichtsordnung zu leben befleißigen."
1732 Die Geschichte der Feuerwehr von Stedtfeld läßt sich bis in das Jahr 1732 zurück verfolgen . Im Heimbürgerbuch, dass sich im Besitz des Herren Christian Frank in Stedtfeld befindet , steht geschrieben:
- Im Jahre 1732 wurde für die Gemeinde Stedtfeld eine Feuerspritze angeschafft . Sie kam aus Wolfsberingen und kostete 90 Reichstaler . Jeder Einwohner von Stedtfeld hatte einen Anteil von 16 Groschen zu bezahlen , den Rest der Summe übernahm der Herr von Boyneburgk . Im gleichen Jahr wurde auch ein Spritzenhaus in der Wittiggasse gebaut.
1758 wurden 12 Ledereimer angeschafft .Damit wurde eine Eimerkette gebildet ,um die Feuerspritze mit Wasser versorgen zu können .
1762 Durch die Kirche wird eine weitere Feuerspritze für die Gemeinde Stedtfeld angeschafft
1763 An das bestehende Spritzenhaus wird angebaut um die neue Spritze unterstellen zu können.
1765 Am 27.03.war ein großer Brand in Creuzburg. Dort brannten 300 Häuser,Scheunen und Stallungen, Kirchen und Schulen. Die Männer von Stedtfeld waren mit ihren beiden Spritzen im Einsatz und blieben eine Zeit dort. Die Mannschaften lösten sich ab.Zur Aufräumung des Brandschuttes wurde jedes Dorf laut fürstlichen Befehl verpflichtet.Es war wegen der verwesenden Kadaver viel Gestank und eine harte Arbeit. Desshalb hatten sich viele verdrückt.Die Feuer flammten bis zum 10.04.immer wider auf.
1767 Stedtfeld wird von einer Hochwasserkatastrophe heimgesucht. Auf der Hörsel bildete sich ein Eisstau und 6 Männer versuchten, auf einem schnell errichteten Damm, den Stau zu beseitigen. Trotzdem wurde bei der Katastrophe das Mühlwehr vernichtet.
1772 Auf einer Gemeinderechnung aus dem Jahr 1772 wurde die Soldvergütung des Spritzenmeisters und 3 Mann erwähnt. Sie erhielten damals 2 Reichstaler und 4 gute Groschen für die Instandhaltung und ständigen Einsatzbereitschaft der Spritze.
1774 Es wurde ein Spritzenhaus, gleichzeitig Hirtenhaus gebaut. Vorher hatte es in der Wittiggasse gestanden, jetzt war sein Standort im Oberland.(vor Wohnhaus Knabe - es stand dort bis
ca.1935 am Lindenrain)
1782 Schon wieder wird Creuzburg von einem Großbrand heimgesucht. Die Feuerwehr von Stedtfeld war mit ihreren 2 Spritzen 29 Stunden im Einsatz.Danach hat die Gemeinde Stedtfeld als Hilfe 4 Gespanne mit 16 Mann zur Aufräumung sowie zur Schuttbeseitigung geschickt.
1795 War ein großer Brand in Eisenach zwischen dem Georgentor, der Wache und der Sonne. Es wurden 32 Häuser ohne Ställe und Scheunen vernichtet.
1810 Am 11.09.war eine große Feuerbrunst in Eisenach hervorgerufen durch die Explosion von 2 französischen Pulverwagen. 16 Häuser brannten sofort, 20 Stück danach in der Nonnengasse. 50 Menschen verbrannten.
1845 Am 02.05.kauft die Gemeinde Stedtfeld eine neue Feuerspritze. Sie hatte Schlauch und Rohr und kostete 24 Reichstaler neuer Währung.
1876 Die Feuerwehr Stedtfeld ist zu einer Mannschaft organisiert. Dies beweist eine Mannschaftsliste aus diesem Jahr. Auf der Liste sind außerdem einige Brandeinsätze vermerkt.
1877 Am 1. August Nachmittag 2:30Uhr ist unsere Spritze in Pferdsdorf gewesen, wo der Blitz eingeschlagen hatte. Sie blieben 18 Stunden außen. Am 20. Oktober Nachmittag 2:30 ist unsere Spritze in Stregda gewesen. Es brannten 2 Scheunen ab.
1878 Am 3.Februar abends 7 Uhr, ist unsere Spritze in Eisenach im Einsatz. Es brannten "Hinter der Mauer" 4 Scheunen ab.
1879 Am 30.Juni halb 4 Uhr,ist unsere Spritze nach Göringen gefahren. Es brannte das Hintergebäude des Georg Deubach. Sie kam halb 8 Uhr zurück.
1883 Am 17.Februar ist unsere Spritze in Pferdsdorf gewesen,um halb 2 Uhr,Nachmittags fortgefahren und Abends halb 6 Uhr zurückgekommen.
1884 Donnerstag, den 30.Januar abends um 10 Uhr ist die Mannschaft mit Spritze in Creuzburg gewesen und ist morgens 9 Uhr wieder zurückgekommen.
1886 Auch fanden in der damaligen Zeit schon Revisionen statt, die die Einsatzbereitschaft der Feuerwehren überprüften. Ein Beschluß vom 24.September 1886 mit folgendem Wortlaut beweist dies:
Beschluß:
Die Feuerwehr in Stedtfeld ist bei der stattgefundenen Revision für tüchtig befunden wurden und wird hiermit in den Dienst gestellt.Der Gemeindevorstand hat Sorge zu tragen, dass von jetzt ab der Vorschrift in §9 der Verordnung vom 24. November 1881, es müssen jährlich 5 Übungen abgehalten werden, ordnungsgemäß entsprochen wird.
Eisenach den 24.September 1886
Der Großherzogliche Direktor des 3.Verwaltungsbezirks
Elle i.V.
1910 Bau eines neuen Gerätehauses am Steinstock.Es sollte bis 1986 unser Domizil sein.
1926 Zu dieser Zeit ist die Feuerwehr Stedtfeld im Besitz von 2 Handdruckspritzen. Ortsbrandmeister war damals Georg Haubmann.Dies ist in einer Feuerwehrliste aus dieser Zeit nachzulesen.
1933 In diesem Jahr kam es zu einem Brand im Schloss von Stedtfeld. Der Feuerwehrmann Gustav Hofmann der im Schloss wohnte, griff bei der Brandbekämpfung sofort und richtig ein.
1960 In den 60-iger Jahren wurde der erste TSA in Stedtfeld in Dienst gestellt. Es handelt sich hierbei um einen Tragkraftspritzenanhänger bestückt mit einer TS-8, 4 Stück A-Saugschläuche,B-Schläuche, C-Schläuche, Verteiler, 3 Stück C-Strahlrohre sowie 1 Stück B-Strahlrohr.
1961 Durch die nähe unsers Ortes zur Hörsel wiederholen sich ständig Hochwasserkatastrophen,wie zum Beispiel das starke Hochwasser am 29.u.30.04. dieses Jahres.So wurde von den Stedtfelder Kameraden das Vieh aus den Ställen des betroffenen Ortsteils gerettet und das in der Mühle gelagerte Getreide geborgen.
1964 Ein Strohballenbrand hält unsere Kameraden in Atem.
1972 Durch einen Blitzeinschlag wurde ein Großbrand im nördlichen Stall-u. Scheunengebäude auf dem LPG-Hof ausgelößt.Durch das umsichtige Handeln der Stedtfelder Wehr und das sofortige hinzueilen der Eisenacher Berufsfeuerwehr konnte die Ausbreitung des Brandes auf die umliegenden Gebäude verhindert werden.Die Nachlöscharbeiten sowie die Brandwache dauerten noch ganze 2 Tage.
1986 In diesem Jahr zog die Wehr in die durch die Kameraden in Eigenleistung umgebaute Baustellenunter-kunft der Brückenbauer am Schloss (Denkmalplatz) ein. Nun konnte neben dem Gerätehaus auch ein Vereinszimmer für Schulungen und Versammlungen genutzt werden.
1989 Die Stedtfelder Wehr beteiligte sich auch schon länger an Wettkämpfen in der Disziplin "Löschangriff". So konnte im Jahr 1989 der Wirkungsbereichsausscheid mit dem 1.Platz und der Kreisausscheid mit dem 4.Platz belegt werden.









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