Freiwillige Feuerwehr Bodelschwingh

Löschzug 21 - Bodelschwingh

Sonderaufgabe BHP2

Über die Aufgaben im vorbeugenden und abwehrenden Brandschutz und der technischen Hilfeleistung hinaus übernimmt der Löschzug 21 Aufgaben innerhalb des Sanitätsdienst-Konzepts NRW "Behandlungsplatz-Bereitschaft NRW (BHP-B 50 NRW)" bei einem Massenanfall von verletzten oder erkrankten Personen im Rahmen der überörtlichen Hilfe. Wir sind gemeinsam mit den Kameraden des LZ 17 (Persebeck) innerhalb der Behandlungsplatzbereitschaft Dortmund 2 für den Aufbau und den Betrieb des Behandlungsplatzes (BHP) verantwortlich.



Allgemeines:

Ein Massenanfall von verletzten oder erkrankten Personen kann dazu führen, dass die im Rahmen des Rettungsdienstes vorgehaltenen Kapazitäten nicht mehr ausreichen. Daraus ergibt sich die Situation einer rettungsdienstlichen Mangelversorgung - der Einsatz von Einheiten des Katastrophenschutzes wird unterhalb der Katastrophenschwelle erforderlich. Um auch auf solche Situationen effektiv und gezielt zu reagieren, wurde das Konzept »Behandlungsplatz-Bereitschaft 50 NRW« (BHP-B 50 NRW) entwickelt, an dem verschiedene Hilfsorganisationen gemeinsam beteiligt sind und unterschiedliche Aufgaben wahrnehmen.



Die Übergeordneten Einsatzabschnitte einer solchen Einsatzstelle können sein:



  • "Technische Rettung"
  • "Medizinische Rettung" und
  • "Bereitstellungsraum“

und sind der Einsatzleitung unterstellt.

Der Einsatzabschnitt „Technische Rettung“ umfasst alle Maßnahmen der technischen Rettung der Personen aus dem Schaden- und Unfallbereich. Anschließend werden diese Personen an den Einsatzabschnitt „Medizinische Rettung“ übergeben. Dort werden die Personen an Patientenablagen gesammelt, soweit als möglich medizinisch erstversorgt und geordnet zur weiteren Versorgung an den Behandlungsplatz (BHP) übergeben. Im BHP wird der Gesundheitszustand der Patienten stabilisiert und diese für den Transport in eine Behandlungseinrichtung vorbereitet.

Die Auswahl der geeigneten Transportmittel und Transportziele ist Aufgabe des Unterabschnittes „Transport-Organisation“. Die Bereitstellung der Transportmittel erfolgt durch den Einsatzabschnitt „Bereitstellungsraum“.



Die BHP-B 50 NRW ist ein sanitätsdienstlicher Verband in Bereitschaftsstärke, dessen Aufgabe es ist, im Rahmen der überörtlichen Hilfe am Schadensort eine geordnete Versorgung von 50 Patienten vorzunehmen und den Transport der Patienten in geeignete Behandlungseinrichtungen zu organisieren. Ihr Einsatz kann sowohl im Rahmen einer vorgeplanten Bereitstellung als auch bei Unglücksfällen oder anderen Schadenslagen spontan erfolgen. Die BHP-B 50 NRW gliedert sich in die Einheiten



  • Führungsstaffel,
  • Behandlungsplatz (BHP) und
  • Transport-Organisation.

Die BHP-B 50 NRW kann ihre Aufgabe über einen gewissen Zeitraum autark erfüllen. Die Ausstattung mit Betriebsstoffen und Versorgungsgütern (Verpflegung der Einsatzkräfte) stellt eine Einsatzdauer von 8 Stunden ohne externe Versorgung sicher. Die Ausstattung mit medizinischen Verbrauchsgütern lässt die Versorgung von insgesamt 100 Patienten innerhalb von max. 4 Stunden ohne externe Versorgung zu.



Das Personal der BHP-B 50 NRW besteht aus zwei »Einsatzeinheiten NRW« (EE NRW) der Hilfsorganisationen



  • Arbeiter-Samariter-Bund (ASB),
  • Deutsches Rotes Kreuz (DRK),
  • Johanniter-Unfall-Hilfe (JUH) und
  • Malteser Hilfsdienst (MHD),

Kräften der Feuerwehren, dienstfreien Kräften des Rettungsdienstes und gegebenenfalls Kräften weiterer Organisationen. Die Mindest-Personalstärke der BHP-B 50 NRW beträgt 138 Funktionen, die maximale Personalstärke 150 Funktionen.



Fahrzeuge:

1 Einsatzleitwagen (ELW)

2 Kommandowagen (KdoW)

1 Abrollbehälter für den Massenanfall von Verletzten NRW (AB-MANV NRW)

2 Gerätewagen Sanitätsdienst NRW (GW-San NRW)



Für den Material- und Personaltransport sind weitere Fahrzeuge erforderlich; die Gesamtzahl der Fahrzeuge einer BHP-B 50 NRW darf 40 nicht überschreiten.



Der Flächenbedarf für den betriebsbereit aufgebauten BHP ist auf maximal 40 x 50 m bzw. ca. 2.000 m² zu begrenzen.



Der BHP in der BHP-B 50 NRW:

Der BHP gliedert sich in die funktionellen Einheiten



Eingangssichtung

Der BHP stellt die Eingangssichtung sicher, also Registrierung und Zuordnung der von den Patientenablagen kommenden Patienten nach Sichtungskategorien I-III (ggf. IV). Unverletzt Betroffene werden an den Einsatzabschnitt „Betreuung“ oder ei-

ne sonstige mit der Betreuung beauftragte Einheit übergeben.

Sichtungskategorien sind:

I = akute vitale Bedrohung (Behandlungsbereich (BB) I rot)

II = schwer verletzt oder erkrankt (BB II gelb)

III = leicht verletzt oder erkrankt (BB III grün)

(IV = ohne Überlebenschance (BB IV blau)



Behandlungsbereiche I bis III (ggf.IV)

Im Behandlungsbereich (BB) des BHP werden die registrierten und gesichteten Patienten medizinisch behandelt und versorgt. Das Ausmaß der Versorgung und Betreuung richtet sich nach dem Sichtungsergebnis und dem Grad der vorliegenden medizinischen Mangelversorgung. Die BBe werden in verschiedenen Zelten untergebracht, deren Aufbau und Betrieb in die Aufgabenbereiche verschiedener Hilfsorganistionen fällt.



Totenablage

Ablage für bei der Sichtung für tot erklärte oder in den Behandlungsbereichen verstorbene Patienten. Die Leichen sind vor unbefugtem Zugriff zu sichern und ggf. an die Polizei (Staatsanwaltschaft) zu übergeben.



Innerer Patiententransport

Transport der Patienten innerhalb des BHP und bei ausreichender personeller Kapazität von der Patientenablage zur Eingangssichtung. Eine medizinische Versorgung während des internen Patiententransportes ist sicherzustellen.



Technische Unterstützung

Die technische Unterstützung beim Aufbau und Betrieb der BHP-B 50 NRW besteht aus zwei Technik- und Verpflegungstrupps der EE NRW, oder anderem Personal, das eine vorübergehende Verpflegung des Personals, insbesondere mit Getränken, sicherstellt.



Der LZ 21 in der BHP-B 50 NRW:

Die Bedienmannschaft für die technische Unterstützung des BB I rot wird durch die Feuerwehr Dortmund, hier die Löschzüge 21 und 17, gestellt. Dies beinhaltet sowohl den Aufbau, den Betrieb und den Abbau der Zelte, aber auch die Organisation des Materialtransports zur und von der Einsatzstelle. Weiterhin wird ein kommunales Löschfahrzeug eingesetzt.



Kern des BB I sind die beiden Behandlungszelte. Die Zelte sind u.a. im Abrollbehäter AB-BHP 2 verlastet, der auf der Feuerwache (FW) 2 stationiert ist. Dieser ist mit einem Wechselladerfahrzeug der FW 2 zur Einsatzstelle zu bringen.



Dort eingetroffen werden auf Befehl der Führung BHP-B DO2 die Zelte am bestimmten Ort errichtet. Da es sich hier um Zelte mit aufblasbarem Gerüst handelt, erledigen diese Arbeit pro Zelt zwei Druckluftflaschen. Anschließend sind Elektrizität, Heizung und Beleuchtung zu installieren. Ebenfalls ist das Zelt gegen Sturm zu sichern.



Dafür enthält der AB-BHP u.a. folgende Beladung:



  • 2 per Druckluft aufblasbare Zelte
  • 2 Zeltunterlagen
  • Zeltheizung
  • Beleuchtungskörper für Zeltinneres
  • Stromerzeuger
  • Scheinwerfer
  • Absperrmaterial
  • Werkzeug
  • Sicherungsmaterial
  • Druckluftflaschen

Gleichzeitig werden die Behandlungsplätze innerhalb der Zelte eingerichtet. Dazu werden die Lagerungsgestelle für die Krankentragen zusammengebaut und die Tragen bereitgestellt. Die Beahndlungsplätze werden mit Beatmungsgeräten und Notfall-Rucksäcken ausgestattet. Die Rucksäcke sind mit Material für die Basisversorgung eines Patienten ausgestattet. Zusätzlich ist medizinisches Equipment zur erweiterten Patientenversorgung - wie z.B. Sauerstoff oder Intubationsmaterial - untergebracht.



Dafür enthält der AB-BHP u.a. folgende Beladung:



  • 15 x Rucksäcke
  • 10 x Krankentragen
  • 10 x Lagerungsgestelle
  • 10 x Ampullarien
  • 8 x Beatmungsgeräte
  • 4 x Sauerstoffkisten
  • Erstversorgungssets
  • weitere Ausrüstung ( Schienungsmaterial, Airway-Set, Brandwunden, Thoraxdrainagen u.a.

Die Patientenversorgung im BB I erfolgt durch die Kameraden des ASB, verstärkt durch Notärzte.

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